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10 . Nun sind wir am Rosengarten angekommen. 

Der 1958 in Trier abgehaltene Rosenkongreß hat unter anderem zu dem Stadtratsbeschluß geführt, zu Ehren ihres großen Sohnes, des weitberühmten Rosenzüchters Peter Lambert, einen Rosengarten anzulegen. Man begann schon vor dem Ratsbeschluß mit den ersten Rosenanpflanzungen. Der große Ausbau des Rosengartens begann aber erst 1981. 

3000 cbm lehmiger Boden, so wie ihn die Rosen lieben, wurde von den Baugebieten Tarforster Höhe angefahren. Mit den zusätzlichen Bodenmengen ist gleichzeitig eine Erdmodellierung erfolgt, welche der Gesamtanlage eine gartenarchitektonische Einbindung in den Park und Umgebung, mit gleichzeitigem optischem Abschluß des nördlichen Parkteils ermöglichst hat. In den Folgejahren bis heute wurde der Rosengarten mit eigenem Personal und verhältnismäßig geringen finanziellen Mitteln kontinuierlich ausgebaut. Zur Zeit sind hier rund 7000 Stück Rosenstöcke in 550 Sorten anzuschauen und sicherlich einen eigenen Besuch wert. 

RosengartenDie Rose ist keine Nutzpflanze, hat aber den Menschen immer schon als etwas Besonderes fasziniert, so daß die Rosen vielerorts ein eigenes vornehmes Ambiente, das Rosarium bekamen. 

 

11 . Zum Schluß lassen sie mich noch einmal auf den großen Rosenzüchter Peter Lambert  zurück kommen, dessen Büste sie an der Wand des alten Herrenhauses sehen können. Er wurde als Sohn einer Trierer Gärtnerfamilie am 01.06.1859 geboren und starb 1939 im Alter von 79 Jahren. Seine besonderen Verdienste erwarb er sich in der deutschen Rosenzüchtung. Noch heute sind Teehybriden-Rosen seiner Züchtung im Handel, die Weltruhm erlangten. 

Es sind die Sorten: "Kaiserin Auguste Viktoria' "Frau Karl Druschki" "Reichspräsident von Hindenburg" "Bischof Dr. Korum" u.a. 

Neben diesen Teehybrid-Züchtungen hat Peter Lambert eine eigenständige Rosenklasse gezüchtet. Es sind die ersten öfters blühenden Strauchrosen, die unter dem Oberbegriff "Lambertiana-Rosen“ bekannt sind. Nachfolgende Sorten aus dieser Klasse sind heute noch im Handel. Peter Lambert züchtet u.a. die erste dauerblühende Strauchrose 1904, die Sorte "Trier", sie wurde die Ausgangssorte der Lambertianarosen wie:

"Excellanz von Schubert" (P.Lambert 1909), "Arndt" (P. Lambert 1913) "Lessing" (P.Lambert 1914), "Von Liliencron" (P.Lambert 1916), "Hoffmann v. Fallersleben" (P.Lambert 1917), "Heinrich Conrad Söth" (P.Lambert 1919), "Mozart" (P.Lambert 1937) 

Besonders der englische Züchter Pemberton benutzte "Trier" häufig zu Kreuzungen. Mit ihr erzielte erLambert 1927 die Sorte "Robin Hood". Aus dieser Sorte züchtete Kordes 1958 durch Einkreuzung der Teehybride "Virgo" die schöne Strauchrose "Schneewittchen". Eben dieses "Schneewittchen" wurde auf dem Weltrosenkongreß 1983 in Baden-Baden als beliebteste weiße Rose der Weit benannt. Peter Lambert ist Gründer der Rosarien Sangerhausen und Zweibrücken. Er war Mitglied der Rosenpreisgerichte in St. Petersburg, Paris, Haarlem, London, Lyon und Florenz und Mitbegründer des Vereins Deutscher Rosenfreunde. Eine besondere Ehre für P. Lambert war die Mitlgiedschaft einer großen Rosengesellschaft in Amerika auf Lebenszeit. Peter Lambert war neben der Rosenzüchtung auch als Gartenarchitekt berühmt. So hatte er selbst die Oberleitung der Gestaltung des Rosariums in Sangerhausen und des Zarengartens in St. Petersburg. Seine Vaterstadt Trier ehrt ihren hochverdienten Sohn durch die Peter-Lambert-Straße, die sich in der Nähe seines einstigen Wirkungsbereiches befindet. Nach Aussagen alter Trierer Gärtner soll er zeitweise bis zu 60 ha Anbaufläche bewirtschaftet haben. Aus dieser Vorgeschichte hat die Stadtverwaltung Trier eine Verpflichtung übernommen und durch das städtische Gartenamt im Nell's Ländchen eine Planung verwirklicht, welche mit Baubeginn 1981 in vielen Jahren das heute Erscheinungsbild erleben läßt. Mit der Aufstellung einer Büste von P. Lambert - eine Schöpfung des Trierer Bildhauers Paul Siegert - in Verbindung mit einer Gedenktafel - ehrt die Stadt Trier einen berühmten Gärtner unserer Stadt. 


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